DA IST SCHON WIEDER DIESES WORT: STARK.
WARUM IST IN DER ZUKUNFT ALLES STARK?

Emmet Brown

Das Fest geht weiter

In Marseille hat die 60-jährige Rosa ihr Leben sowohl ihrer Familie als auch der Gewerkschaftspolitik mit dem gleichen Sinn für Opferbereitschaft verschrieben. Alle halten sie für unerschütterlich. Rosa findet für alle Herausforderungen eine Lösung, bis sie sich eines Tages in Henri verliebt. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten hat Rosa Angst, sich zu binden. Soll sie etwas für sich selber einfordern und dafür in Familie und Gewerkschaft kürzer treten?

Produktion:Frankreich, Italien
Dauer:106 Minuten
Regie:Robert Guédiguian
Darsteller:Ariane Ascaride, Jean-Pierre Darroussin, Lola Naymark

Im Prinzip Familie

In einem Haus am Ufer eines idyllischen Sees, umgeben von dichten Wäldern, arbeiten drei Erzieher:innen im Schichtdienst in einer Wohngruppe. Die Kinder nennen sie Herr Wagner, Frau Wagner und Herr Gerecke. Kochen, waschen, einkaufen und die Kinder mit dem Kleintransporter zur Schule und Freizeitaktivitäten zu bringen, gehört ebenso zu ihrem Alltag, wie zuhören, trösten, auf dem Sofa kuscheln, Filmabende und Gute-Nacht-Geschichten vorlesen. Die Betreuer:innen wollen keine Ersatzeltern sein, und dennoch zeigen, wie sich ein familiäres Miteinander anfühlen kann. Alle fünf Kinder, die hier leben, vereint vor allem eines: der Wunsch eines Tages nach Hause zurückzukehren. Dafür setzen sich die Erzieher:innen unermüdlich ein: sie sprechen mit Vormund, Eltern und Jugendamt, dokumentieren, organisieren, setzen gemeinsam Ziele und treffen Verabredungen – und sind nicht selten darüber enttäuscht, dass diese nicht eingehalten werden. Das erinnert an einen Kampf gegen Windmühlen, an den Grenzen eines überforderten Systems.

Im Prinzip Familie gewährt über ein Jahr lang einen intimen Einblick in den Alltag der Kinder- und Jugendhilfe und richtet den Fokus auf die Menschen im Hintergrund, die Tag für Tag daran arbeiten, den Kindern das zu geben, was sie am meisten brauchen: Geborgenheit und jemanden, der auf ihrer Seite steht.

Produktion:Deutschland
Dauer:91 Minuten
Regie:Daniel Abma
Darsteller:Antje Wagner, Max Gerecke, Sören Wagner

The Wedding Banquet

Eine kleine Hochzeit? Nicht mit koreanischer Großmutter! Bindungsscheuer Freund und Zweckehe mit lesbischer Freundin? Darf Oma nie erfahren. Das Problem: Sie sitzt schon im Flieger. Für Enkel Min heißt es jetzt: Alles auf normal! In dieser Komödie voller Herz, Queerness, kultureller Identität und gespickt mit allen Katastrophen, die mit Familie und Hochzeiten einhergehen, stellt sich trotzdem die Frage: Wird es ein Ja zu Glück und wahrer Liebe geben?

Mit The Wedding Banquet kommt eine frische Neuverfilmung von Ang Lees beliebtem Klassiker Das Hochzeitsbankett (1993) in die Kinos, der seinerzeit mit dem Goldenen Bären bei der Berlinale ausgezeichnet wurde.

Produktion:USA
Dauer:103 Minuten
Regie:Andrew Ahn
Darsteller:Lily Gladstone, Bowen Yang, Kelly Marie Tran

Black Tea

Aya, eine junge ivorische Frau, sagt an ihrem Hochzeitstag zum Erstaunen aller Nein. Sie lässt die Elfenbeinküste hinter sich und beginnt ein neues Leben in Guangzhou, China. In einem pulsierenden Viertel, in dem die afrikanische Diaspora auf die chinesische Kultur trifft, arbeitet sie in einem Tee-Laden. Der chinesische Besitzer Cai weist Aya in die traditionelle Kunst der Teezeremonie ein und langsam entwickelt sich eine zärtliche Liebe zwischen den beiden. Doch kann ihre Beziehung die Wirren ihrer Vergangenheit und die Vorurteile der anderen überstehen?

Der Film des mauretanischen Regisseurs lief im 74. Wettbewerb der Berlinale 2024.

Produktion:Frankreich, Mauretanien, Luxemburg, Taiwan, Elfenbeinküste
Dauer:111 Minuten
Regie:Abderrahmane Sissako
Darsteller:Nina Mélo, Han Chang, Ke-Xi Wu

One to One: John & Yoko

Filmemacher Kevin Macdonald und Sam Rice-Edwards tauchen in die faszinierende Welt von John Lennon und Yoko Ono im New York des Jahres 1972 ein. Vor dem Hintergrund einer politisch und sozial aufgeladenen Zeit in der amerikanischen Geschichte. Im Zentrum steht das „One to One“-Wohltätigkeitskonzert für Kinder mit besonderen Bedürfnissen. Dieses Ereignis markiert Lennons einziges abendfüllendes Konzert zwischen dem letzten Beatles-Auftritt 1966 und seinem tragischen Tod. Mit atemberaubender Musik, neu abgemischt und produziert von Sean Ono Lennon, ist der Film eine Offenbarung, die bestehende Vorstellungen über das ikonische Paar infrage stellt.

Produktion:Vereinigtes Königreich
Dauer:104 Minuten
Regie:Kevin MacDonald, Sam Rice-Edwards
Darsteller:John Lennon, Yōko Ono, Andy Warhol, Stevie Wonder

Agent of Happiness – Unterwegs im Auftrag des Glücks

Das dokumentarische Roadmovie, das Anfang des Jahres auf dem Sundance Film Festival seine Weltpremiere feierte, begleitet den Bhutaner Amber Gurung auf seinen Reisen durch die abgelegenen Täler des Himalayas. Dort befragen Beauftragte wie er die Bevölkerung Bhutans nach ihrem ganz persönlichen Glücksempfinden – und liefern damit die Grundlage für die Politik des „Bruttonationalglücks“, nach dem die bhutanische Regierung die Entwicklung des Landes ausrichtet. So folgt Agent of Happiness Amber und einem Kollegen, wie sie mit ihrem Kleinwagen von Tür zu Tür fahren und auf die unterschiedlichsten Menschen treffen, ob im Dorf oder auf dem Land, ob beim Beackern der Felder, beim Gebet oder bei der Meditation. Ganz verschieden reagieren sie auf Ambers standardisierten Fragebogen: ob sie eine Kuh oder einen Esel besitzen, einen Traktor oder einen Laptop – sie alle erzählen mit unerschrockener Ehrlichkeit und stiller Weisheit aus ihrem Leben und davon, was sie glücklich macht und was vielleicht nicht.

Produktion:Bhutan
Dauer:93 Minuten
Regie:Dorottya Zurbo, Arun Bhattarai
Darsteller:Amber Kumar Gurung, Guna Raj Kuikel